
ifam Essen goes down under – 9th Advance Care Planning International Conference
Vom 24. bis 26. September fand in Yugambeh Country/Gold Coast, Australien, die neunte Advance Care Planning International Conference unter Beteiligung des ifam Essen statt.
Unter dem Motto “Are we there yet?” – “Sind wir schon da?“ – befasste sich die Konferenz mit dem aktuellen Status Quo, der Entwicklung und den Herausforderungen in der Umsetzung von Advance Care Planning auf kultureller, systemischer und persönlicher Ebene.
Auch am ifam Essen wird Advance Care Planning, kurz ACP, gelehrt und beforscht. Daher stellten Institutsleiter Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen in der Schmitten und Doktorandin Catrin Beu aktuelle Entwicklungen und Forschungsprojekte im Bereich ACP in Deutschland auf der Konferenz vor und nutzten die Möglichkeit, sich mit dem internationalen Publikum darüber auszutauschen.

In seinem Vortrag beschrieb Jürgen in der Schmitten die Entwicklung und Rationale der Integrierten Notfallplanung (INP), die von der Fachgesellschaft Advance Care Planning Deutschland e.V. propagiert wird, und den Herausforderungen einer einheitlichen Etablierung von Vorausplanungen für den Notfall in Deutschland.
Im Rahmen der INP entsteht durch einen qualifizierten professionellen Gesprächsprozess eine Therapiezielerklärung mit einer Festlegung für den Notfall. Eine (haus-)ärztliche Stellungnahme bekräftigt die Validität. Doch trotz des Konsenses, dass Vorausplanungen für den Notfall ein großes Potenzial zur patientenzentrierten Versorgung bergen und eine Lücke schließen, die von bisherigen Patientenverfügungen nicht abgedeckt werden, gibt es nach wie vor große Unterschiede in der Handhabung und inhaltlichen Ausgestaltung solcher Festlegungen für den Notfall, sowohl auf regionaler als auch auf Ebene der Bundesländer in Deutschland.
Catrin Beu, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am ifam Essen, stellte auf der Konferenz das Studiendesign ihres Promotionsprojektes zur Motivation von Hausärzt*innen im ACP-Prozess vor. Während Hausärzt*innen durch das Führen oder Supervidieren von ACP-Gesprächen maßgeblich am ACP-Prozess beteiligt sind und selbst von den tragfähigen Vorausplanungen ihrer Patient*innen im Notfall profitieren, partizipieren bis dato nur wenige Hausärzt*innen in Deutschland aktiv in ACP. Im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie möchte Catrin Beu diesem international beobachteten Phänomen auf den Grund gehen.

Weitere Informationen
- Forschungsschwerpunkt Shared Decision Making und Advance Care Planning am ifam Essen
- Abstract Vortrag „Written emergency guidance – Germany’s struggle to reach a consensus on planning and documenting for medical emergencies”, Jürgen in der Schmitten, Kornelia Götze, Berend Feddersen und Georg Marckmann
- Abstract Vortrag „Why are German General Practitioners so little involved in ACP? A qualitative interview study protocol”, Catrin Beu, Annika Godder und Jürgen in der Schmitten
- Mehr über die 9th Advance Care Planning International Conference
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3. Deutscher ACP-Kongress: 26.-27. Februar 2026 in der Meistersingerhalle Nürnberg

Text: Catrin Beu