Im ifam kommt ein realitätsnahes Behandlungszimmer mit der typischen Ausstattung einer Hausarztpraxis zur kompetenzbasierten Lehre im Medizinstudium zum Einsatz.

In den Räumlichkeiten des ifam besteht die Möglichkeit innovativer Praxis-Simulation (PraxSi). In einem realitätsnah gestalteten Behandlungszimmer, ausgestattet mit der typischen Einrichtung einer Hausarztpraxis, können Medizinstudierende die hausärztliche Tätigkeit in einer geschützten Simulationsumgebung erleben und erlernen.
Ein Ziel der PraxSi ist, den Studierenden nicht nur einzelne praktische Fertigkeiten zu vermitteln, sondern die Klärung ganzer Beratungsanlässe zu durchlaufen und eine Reflexion über ihre ärztlichen Handlungen zu ermöglichen. Zudem können durch Videoaufnahmen und -übertragungen aus der Patienten- und Arztperspektive, Studierende in anderen Räumlichkeiten die Übungen ihrer Kommiliton*innen verfolgen und aktiv daran teilnehmen. Dies fördert nicht nur das Lernen, sondern auch den Austausch untereinander.
Im Behandlungszimmer steht den Studierenden ein PC mit der Praxissoftware tomedo© zur Verfügung, ergänzt durch eine Vielzahl an diagnostischen Geräten wie EKG, Sonographiegerät und klassische Werkzeuge wie Stethoskop, Othoskop und Blutdruckmessgerät. Die Studierenden lernen so nicht nur die Anmeldung eines/r Patient*in im System sowie die Dokumentation von Anamnese und Befund, sondern erhalten auch Einblicke in typische hausärztliche Praxisabläufe und das persönliche Zeitmanagement. So wird den Studierenden ermöglicht, in einer praxisnahen Umgebung komplexe Beratungsanlässe selbstständig zu klären und wertvolles Feedback zu erhalten, das teilweise auch videobasiert erfolgt.

Die Vorteile der PraxSi erstrecken sich auch auf die Lehrärzt*innen. Durch die Videoübertragung können sie in einen niederschwelligen Peer-Dialog mit den ifam-Dozierenden treten und sich über didaktische sowie inhaltliche Fragen austauschen. Zudem haben peripher tätige Lehrärzt*innen die Möglichkeit, sich live zuzuschalten und an der Simulation teilzunehmen, wodurch sie sich auf zukünftige arbeitsplatzorientierte Prüfungen wie das Mini-CEx vorbereiten können.
Ein zentrales Ziel der PraxSi ist es, die eigenständige Umsetzung des Gelernten in der Praxis zu erleichtern und einen einheitlich hohen Qualitätsstandard in der medizinischen Ausbildung zu gewährleisten.
Die PraxSi kann zukünftig einen bedeutenden Beitrag zur Ausbildung angehender Ärzt*innen leisten und stellt eine innovative Lehrmethode dar, die in der nächsten Zeit sukzessive am ifam getestet wird.

Ein Dank gilt hier der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, die im Rahmen des internen Förderprogramms iFORES die finanziellen Mittel für die PraxSi zur Verfügung gestellt hat.

Text: Stephanie Vollmer-Raschdorf

Übersicht: NewsletterErstellt am: 15.04.2025