Die interdisziplinäre Lehrveranstaltung E3 öffnet den Blick auf die Palliativmedizin – mit Hausarbeit, Poster und Austausch mit Profis aus Medizin und Wissenschaft

Was passiert am Lebensende – und was können wir tun?

Mit der Lehrveranstaltung E3 – Medizin am Lebensende bietet das Institut für Institut für Allgemeinmedizin den Studierenden der Universität Duisburg-Essen eine besondere Möglichkeit, sich mit zentralen Fragen des menschlichen Lebens auseinanderzusetzen – über Fachgrenzen hinweg.

Die Lehrveranstaltung wird seit 10 Jahren jedes Semester durch eine langjährige Kooperation mit dem IwiS (Institut für wissenschaftliche Schlüsselkompetenzen) allen Studierenden der Universität Duisburg-Universität zugänglich gemacht. Am ifam wird die Veranstaltung durch ein interprofessionelles Team von Philip Schillen, Martina Heßbrügge und Julia Drexler betreut.

Ob Psychologie, Theologie, Sozialwissenschaften oder Informatik: Die Veranstaltung richtet sich gezielt an Studierende aller Fachrichtungen, die den Querschnittsbereich Palliativmedizin im Studium belegen möchten. Denn das Lebensende betrifft uns alle – gesellschaftlich, ethisch, persönlich.

Interdisziplinär denken, menschlich handeln

E3 ist mehr als eine klassische Vorlesung. Die Studierenden erhalten zunächst gemeinsam mit den Medizinstudierenden eine Einführung in die Grundlagen der Palliativversorgung – medizinisch, ethisch und kommunikativ. Im Fokus stehen nicht nur Krankheit und Therapie, sondern vor allem die Frage: Wie können wir schwerkranke Menschen am Lebensende sinnvoll begleiten?

Der zweite Teil der Veranstaltung findet online statt. In begleiteten Online-Seminaren entwickeln die Studierenden eine wissenschaftliche Hausarbeit zu einem selbstgewählten Thema im Bereich Palliativmedizin. Mögliche Themen reichen von Schmerztherapie über Trauerarbeit bis hin zu kulturellen und sozialen Perspektiven auf das Sterben.

Vom Text zum Bild: Posterarbeit mit Perspektive

Im Anschluss an die Hausarbeit folgt ein besonders kreativer Schritt: Die Inhalte und Ergebnisse der Arbeit werden in einem wissenschaftlichen Poster visualisiert. Ziel ist es, komplexe Inhalte verständlich, prägnant und visuell ansprechend aufzubereiten – eine Fähigkeit, die in vielen Berufsfeldern gefragt ist.

Dabei stehen die Seminarleiter*innen unterstützend zur Seite: In Kleingruppen gibt es Feedback, Hilfestellung bei Struktur und Design sowie Tipps zur Präsentation. So entsteht nicht nur ein Poster – sondern ein vertieftes Verständnis für den gewählten Themenbereich.

Poster-Session als Highlight – mit Feedback vom Profi

Den krönenden Abschluss bildet die gemeinsame Poster-Session. Hier kommen alle Beteiligten zusammen – Studierende, Lehrende, Fachleute aus der Medizin. Die Poster werden präsentiert, diskutiert, gewürdigt. In einer wertschätzenden Atmosphäre gibt es Feedback von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Instituts und erfahrenen Ärzt*innen, oft verbunden mit spannenden Einblicken aus der Praxis.

Die Poster-Session ist dabei weit mehr als eine Prüfungsleistung: Sie ist Austausch, Begegnung, Inspiration. Viele Studierende berichten im Nachhinein, dass sie ihre Sicht auf das Lebensende, auf Krankheit und Pflege nachhaltig verändert hat.

Ausblick

Die E3-Lehrveranstaltung bietet nicht nur Studierenden eine interdisziplinäre und zugleich praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Thema Palliativversorgung. Auch für die Mitarbeitenden des Instituts stellt sie eine wertvolle Gelegenheit dar, mit jungen Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen in den Dialog zu treten und Impulse aus anderen Perspektiven aufzunehmen.

So wird E3 zu einem Ort des gemeinsamen Lernens: für Studierende, die einen Einblick in die medizinische Lehre und Versorgungsrealität erhalten – und für Lehrende, die ihre Inhalte in einem breiteren gesellschaftlichen Kontext verorten können.

Eine Veranstaltung, die Brücken schlägt – zwischen Fächern, Menschen und Perspektiven.

Text: Dr. rer. medic. Philip Schillen

Übersicht: NewsletterErstellt am: 23.10.2025