
Startschuss für Studie „Positive Health Innovation“
Jetzt wird es konkret. Über 30 Projektbeteiligte aus Deutschland und den Niederlanden kamen am 7. März an der Universität Witten/Herdecke zusammen, um sich über die bevorstehende Umsetzung der multizentrischen Studie „Positive Health Innovation“ auszutauschen.
Neben einem ersten Kennenlernen der Projektpartner*innen und dem Erleben des Beratungskonzeptes „Positive Health“, standen Workshops zur Implementierung von „Positive Health“ in den Hausarztpraxen und in den kooperierenden Gesundheitsnetzen im Vordergrund. Zentrale Fragen waren dabei etwa, wie das Beratungskonzept erfolgreich in den Modellregionen implementiert werden kann; was die Hausarztpraxen benötigen, um gut an der Studie teilnehmen zu können und was die Gesundheitsnetze?
Dr. Philip Schillen, der das Projekt am Studienzentrum Essen leitet, berichtete in seinem Impulsvortrag zum Thema „Gesundheitsförderung im Quartier“ über soziale Aspekte in der Hausarztpraxis und beschrieb die Interventionsregionen des Forschungsprojekts mit der Fragestellung, ob Regionen mit so unterschiedlichen Voraussetzungen, die gleichen Ziele verfolgen können. Denn verschiedener könnten die drei Projektregionen kaum sein: der großstädtische Essener Norden mit einer hohen Bevölkerungsdichte, hohen Arbeitslosigkeit und Armutsquote, die Stadt Wetter an der Ruhr mit mittelstädtischen Strukturen und die ländlich geprägte Region Südpfalz im südlichen und südöstlichen Rheinland-Pfalz.

Die drei Projektregionen wurden im Rahmen des Kick-off-Meetings durch die beteiligten Ärzte- und Gesundheitsnetze dieser Regionen vertreten. Diese nutzten die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit den Teilnehmenden vorzustellen.
Die Ziele der Implementierung von „Positive Health“ in den Gesundheitsnetzen fasste Philip Schillen so zusammen:
- Stärkung der hausärztlich initiierten Gesundheitsförderung in der Kommune bzw. im Quartier
- Reduzierung von Schnittstellenproblem zwischen den Hausarztpraxen und lokalen Angeboten der Gesundheitsberatung und -förderung
- Adressierung der nicht-medizinischen Bedarfe von Patient*innen außerhalb der Hausarztpraxis
- Best Practice für die Regelversorgung: die Möglichkeit zukünftig als Blaupause für andere Regionen zu fungieren
Aus dem gelungenen Auftakttreffen nahmen die Beteiligten viel Input, Erkenntnisse und Hausaufgaben für die Umsetzung der Studie mit. Als Nächstes steht für die Projektpartner die Entwicklung der Intervention für die Hausarztpraxen und die Gesundheitsnetze an.
Die multizentrische Studie „Positive Health Innovation“ war zu Beginn des Jahres gestartet. Sie wird mit einer Summe von 2,5 Millionen Euro aus öffentlichen Geldern des Innovationsfonds des G-BA über drei Jahre gefördert.
Für den Standort Essen besteht das Projektteam neben Philip Schillen aus Catrin Beu, Aleyna Calis, Anja Engels, Nicole Ginter und Melissa Stiefermann.
Text: Catrin Beu